Muskelaufbau bei Pferden

Ein gut bemuskeltes Pferd ist das beste Indiz für eine gute Gesundheit. Pferde in der freien Wildbahn bewegen sich den ganzen Tag zur Nahrungsaufnahme, daher ist bei unseren Gefährten ständige Bewegung und eine ausreichende Heu-Fütterung unbedingt zu sichern.

In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige zum Thema Muskelaufbau bei Pferden.

Wir geben Ihnen einen Überblick, mit welchen Methoden Sie Ihr Pferd unterstützen können und worauf es in verschiedenen Situationen ankommt.

Eine Frage bleibt offen? Kontaktieren Sie uns. Als Experten im Pferdetraining stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Inhaltsverzeichnis

Eine gut ausgebildete Muskulatur für Ihre Pferde

Das Pferd ist ein Bewegungstier – wie die meisten Spezies auf der Erde. Daher gilt Bewegung als Voraussetzung, um die Muskulatur zu trainieren.

Je höher der Anspruch, desto besser die Entwicklung.

Wildpferde bewegen sich jeden Tag auf weiten Flächen und sind ständig mit der Aufnahme von Futter beschäftig. Diese Bewegung findet in den meisten Fällen im Schritt statt, bei drohender Gefahr sind sie in der Lage, sofort in hoher Geschwindigkeit der Bedrohung auszuweichen.

Vor allem Junghengste und Hengste besitzen oft eine gute Bemuskelung, weil der hohe Testosterongehalt für viele Kämpfe sorgt. Doch ein Leben in Freiheit ist bei einem Junghengst nicht der Garant für eine ausdrucksvolle Muskulatur. Eine ausgeprägte Muskulatur ist Merkmal für Vitalität und damit die Eignung als gutes Vatertier. Stuten verhalten sich grundsätzlich ruhiger.

Pferde in Boxenhaltung – egal ob im Reitstall oder Laufstall, in der Klinik oder in einem Gestüt – benötigen kontinuierliche Bewegung, und wenn das nicht möglich ist, die Schaffung von Anreizen zur Muskelkontraktion, um die Muskeln zu trainieren. Noch wichtiger wird regelmäßiges Training, wenn Sie im Reitsport ein erfolgreiches Team bilden wollen.

Der Muskelaufbau beim Pferd

Ein Pferd besteht insgesamt zu ca. 40 % aus Muskulatur. Die rund 520 Muskeln sorgen für einen funktionierenden Bewegungsapparat. Geht es um den Aufbau, dann ist die Skelettmuskulatur gemeint.

Die Muskeln bestehen aus Faserbündeln und die kleinste Einheit nennt man Fibrille. Diese setzt sich aus den Eiweißen Myosin und Aktin zusammen. Verkürzt oder streckt sich der Muskel, schieben sich die Eiweiße übereinander oder auseinander.

Wussten Sie, dass je nach Pferderasse der Anteil an Muskeln unterschiedlich ausgeprägt ist? Es kommt auf den Fasertypen an, ob sich ein Pferd eher für Schnellkraft oder Ausdauerleistung eignet.

Training der Muskeln: ein Überblick

Hinsichtlich des Trainings unterscheidet man zwischen Arbeit im aeroben und anaeroben Bereich. Bei ersterem gewinnt das Tier durch Sauerstoff Energie. Daher ermüdet es hier meistens nicht.

Bei einem schnellen Start – auf der Rennbahn – oder wenn die Belastungsgrenze erreicht ist, aktiviert der Körper den anaeroben Bereich. Die Energie wird nun ohne Sauerstoff gewonnen, aber diese Variante ist wesentlich belastender für den Stoffwechsel. Daher kann das Tier nur für kurze Zeit auf diese Weise Leistung bringen. Es können Zellschäden entstehen: zum Beispiel Mikrorisse der Muskelfasern und eine Übersäuerung.

Beim Aufbau der Pferdemuskulatur ist auf die Balance von Muskelreiz und Ruhepause zu achten. Damit Muskeln wachsen können, muss nach einem Tag mit anstrengendem Training ein lockerer Tag mit leichter Bewegung folgen.

Die Ruhephasen sind zentral, weil:

  1. sich die Durchblutung der beanspruchten Muskeln stärkt,
  2. Zellen erneuert werden und
  3. die belasteten Muskelregionen aufgebaut werden.

Wichtig: Muskelaufbau braucht Zeit. Die Anzahl der Muskelzellen nimmt nicht zu, sondern sie verändern sich und werden größer. Um die Muskulatur Ihres Pferdes optimal aufzubauen, ist ein längerer Zeitraum nötig, in dem sich konsequentes Muskelaufbautraining und Ruhephasen abwechseln.

Ausgewogene Fütterung als Trainingsunterstützung

Für den Muskelaufbau brauchen Pferde schnell verfügbare Kohlenhydrate (Heu, Gras, Getreidefuttermittel) und hochwertige Proteinquellen (Bierhefe, Leinschrot, Luzerne, Soja). Neben den natürlichen Futtermitteln können Sie die Rationen auch gezielt ergänzen, zum Beispiel mit Aminosäuren in Reinform, Mineralien und Vitaminen.

Pferderückenmuskulatur aufbauen

Viele Reiter konzentrieren sich darauf, die Rückenmuskulatur aufzubauen. Das ist wichtig, aber dabei dürfen andere Muskelgruppen nicht übersehen werden, die eng mit den Rückenmuskeln zusammenarbeiten: die Bauchmuskeln. Gut entwickelte Bauchmuskeln unterstützen das ventrale Längsband beim Tragen. Dieser Muskel spannt sich unter der Wirbelsäule und wirkt wie ein doppelter Boden. Der gerade Bauchmuskel arbeitet mit den seitlichen, schrägen Bauchmuskeln zusammen und die Bewegung des Pferdes verändert sich. Das Pferd baut mehr Schubkraft und Tragkraft auf. Soll also die Rückenmuskulatur beim Pferd aufgebaut werden, vernachlässigen Sie nicht die Bauchmuskeln. Nach einem anstrengenden Trainingstag sollte ein Tag mit lockerem Longieren folgen und ein Tag mit entspanntem Reiten. Danach kann wieder ein anstrengendes Training folgen. So können sich die Muskeln ausruhen und werden zum Wachstum angeregt. Sehr nützlich für die Pferderückenmuskulatur ist das Vorwärts-Abwärts-Reiten.

Muskelaufbau mit Pferdefutter

Für den Muskelaufbau brauchen Pferde schnell verfügbare Kohlenhydrate (Heu, Gras, Getreidefuttermittel) und hochwertige Proteinquellen (Bierhefe, Leinschrot, Luzerne, Soja). Neben den natürlichen Futtermitteln können Sie die Rationen auch gezielt ergänzen, zum Beispiel mit Aminosäuren in Reinform, Mineralien und Vitaminen. Die Kombination von Muskelaufbau mit Pferdefutter, Training und Ruhephasen sorgt für eine ausgewogene Entwicklung.

Pferd Bodenarbeit

Muskelaufbau mit verschiedenen Methoden

Für einen nachhaltigen und gesunden Muskelaufbau bei Ihren Pferden ist eine Kombination aus verschiedenen Methoden ideal. Denken Sie jedoch daran, dass jedes Pferd anders und daher ein individueller Trainingsplan das A und O ist, abgestimmt auf die aktuelle Situation (Jungpferd, Antrainieren nach Verletzung etc.).

Natürliche Bewegung

Geben Sie den Tieren gemäß der Natur Freigang auf der Weide, unterstützen Sie den Muskelaufbau enorm. Sie können hier grasen und miteinander toben. Die Pferde beanspruchen Muskeln, die beim Training gar nicht im Fokus stehen.

Abwechslungsreiche Geländeritte

Ausritte, vor allem in einem abwechslungsreichen Gelände, tragen ebenfalls zum Muskelaufbau und Krafttraining bei. Bergauf und bergab, über Waldboden, Sandwege, Baumwurzeln und durch Wasserstellen zu reiten, stärkt den Hufmechanismus. Zugleich gewinnen die Pferde an Nervenstärke.

Bodenarbeit

Sie ist optimal zur Gymnastizierung und Auflockerung. Besonders die Rückenmuskulatur profitiert davon. Mit Longiertraining schulen Sie zum Beispiel die Koordination, Geschmeidigkeit und Taktsicherheit des Pferdes.

Ausgewogene Ernährung

Die Futterrationen üben Einfluss auf den Aufbau und Erhalt der Muskeln aus. Daneben sollten Sie auch auf die Haltungsbedingungen, die aktuelle Witterung (Sommer oder Winter), rassespezifische Besonderheiten, den Gesundheitszustand des Pferdes und die Trainingsziele berücksichtigen. Ein individueller Futterplan ist die beste Lösung.

Muskelaufbau und -erhalt mit ms Horse®

Mit dem Einsatz eines Laufbands und einer Vibration Station schaffen Sie zusätzliche Optionen zum Muskelaufbau. Im Falle einer Rehabilitation bleibt die Muskulatur auf jeden Fall erhalten. Hierbei sollte auch unbedingt die Kondition des Pferdes unterstützt werden.

Die Kondition beschreibt den Zustand des Pferdes hinsichtlich Sportlichkeit (Muskulatur) und Ausdauer. Auf dem Laufband trainieren die Tiere im Bereich Muskulatur und Ausdauer.

ms Horse® Laufband

Muskelaufbau mit dem Laufband

Mit einem Laufband von ms Horse® ergänzen Sie das Training. Sie erhalten mehr Flexibilität und Ihr Pferd mehr Abwechslung in der täglichen Arbeit. Es stellt also eine zusätzliche optimierte Bewegungsoption dar.

Diese Vorteile bringt ein Laufband mit:

  • Das Wachstum der Muskulatur wird angeregt und deutlich verbessert.
  • Rücken-, Hals- und Beinmuskulatur entwickeln sich durch den gezielten Muskelaufbau positiv.
  • Die Herzfrequenz steigt bei kontrollierter und angepasster körperlicher Belastung auf gewünschte Werte an.
  • Eine Steigungsfunktion an einem Laufband aktiviert die Hinterhand wie beim Klettern am Berg.
  • Standardprogramme und eine programmierbare Steuerung erlauben Warm-up, Intervall- und Konditionstraining und anschließendes Cool-down.

Durch die Stärkung von Sehnen und Bändern lassen sich Verletzungen vorbeugen

ms Horse® Vibrationsplatte

Vibration für die Muskeln

Vibrationstrainer bringen eine weitere Trainingsmöglichkeit mit. Es entsteht eine VMS, eine vitomechanische Schwingung, die nahezu 100 % der Muskeln erreicht. Auf sehr schonende Art und Weise fördern Sie den Muskelaufbau und die Kondition des Pferdes. Die Vibration ist Massage und Training in einem.

Vorteile der Whole-Body-Vibration (WBV):

  • Muskeltraining, Muskelaufbau, Muskellockerung
  • Erhalt und Steigerung der Kondition
  • Erhöhung der Blutzirkulation durch Stimulation
  • Regeneration und Wellness
  • Schonung der Gelenke und Sehnen
  • Schrittverlängerung kann beobachtet werden
  • Gang wird schwungvoller

FAQ – Fragen zum Thema Muskelaufbau bei Pferden kurz beantwortet

Natürliche Bewegung auf der Weide mit Artgenossen, Geländeritte, Bodenarbeit, Laufband und Vibration sowie ausgewogene Ernährung. Ideal ist eine Kombination aus mehreren Varianten, damit sich die Muskeln möglichst gleichmäßig aufbauen und das Pferd Abwechslung hat. Es sollte immer mit Freude bei der Arbeit sein.

Fangen Sie nach einer Winterpause oder Krankheit bei null an, müssen Sie mehr Zeit für den Muskelaufbau einplanen. 8 bis 12 Wochen sind nicht überraschend. Beginnen Sie mit dem Schritt und Geradeausreiten. Nach und nach kommen gebogene Linien, Kreise und die anderen Gangarten Trab und Galopp hinzu. Die Muskeln brauchen einen Anreiz, ein Signal zum Wachsen. Deswegen steigert sich das Training langsam.

Wichtig ist: Zeit lassen und genug Pausen machen. Der Trainingsplan ist nichts Starres. Achten Sie darauf, wie es dem Tier geht. Merken Sie, dass es erschöpft ist, machen Sie eine Pause oder beenden das Training.

Dr. Jan Carlos Merkt schätzt, dass ein gut trainiertes Pferd ein bis zwei Wochen die Kondition hält, wenn es im Schritt bewegt wird.

Hatte es vielleicht aufgrund einer Krankheit eine Woche Boxenruhe, genügen ein bis zwei Tage, in denen Sie es langsamer angehen lassen. Ein Pferd, dass einen Monat oder länger pausiert, braucht ein spezielles Training für den Muskelaufbau.