Übergewicht bei meinem Pferd?

Weg mit den Winter- und Stallpfunden. Durch angepasste Ernährung und ein individuelles Training vermeiden Sie Gesundheitsprobleme bei Ihrem Pferd und bringen es in Form. Wir von ms Horse® geben Ihnen einen Überblick zum Thema Abnehmen bei Pferden.

Gewichtsprobleme sind für viele Pferdebesitzer ein bekanntes Problem. Damit Ihr Tier auch weiterhin gesund bleibt, müssen die überzähligen Pfunde runter. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Pferd dabei unterstützen können.

Inhaltsverzeichnis

Übergewicht bei Pferden – die möglichen Gründe

In freier Wildbahn bewegen sich Pferde bis zu 16 Stunden. Überwiegend grasen sie und legen dabei rund 30 Kilometer zurück. Die Tiere kommen ursprünglich aus Steppenregionen mit kargem Gras, das wenig Nährstoffe und einen hohen Rohfaseranteil hat. Zwar leben viele Pferde seit vielen Generationen beim Menschen, aber ihre Bedürfnisse sind geblieben. Sie benötigen eine angepasste Haltung, genügend Bewegung und geeignetes Futter.

Mögliche Gründe für eine Gewichtszunahme:

  • häufiges Stehen in der Box
  • zu wenig Bewegungsanreize im Tagesablauf
  • zu viel oder zu energiereiches Futter
  • falsche Haltungsform für die jeweilige Pferderasse
  • suboptimale Trainingsgelegenheiten

Erkennen Sie Übergewicht bei Ihrem Pferd

Ein zu dickes Pferd erkennen Sie mit dem bloßen Auge an diesen Merkmalen:

  • runde, weiche Form
  • leichter Kamm am Hals
  • die Rippen sind nicht mehr zu sehen

Ein adipöses Pferd weist folgende Eigenschaften auf:

  • Pferd gerät aus der Form
  • Kamm am Hals ist deutlich ausgeprägt
  • ungleichmäßige Fettauflagerungen am Rücken

Haben Sie eine Pferdewaage zur Verfügung, gibt diese genauer Aufschluss über das Gewicht Ihres Pferdes. Je nach Rasse und Größe sind unterschiedliche Gewichtsangaben im Normbereich.

Über den sogenannten Body-Condition-Score können Sie außerdem das Verhältnis von Fettgewebe zu fettfreier Masse ermitteln. Der Punktewert liegt zwischen 1 (sehr mager) und 9 (sehr adipös). Der Wert für ein normalgewichtiges Pferd ist 5. Sie müssen sich noch keine Sorgen machen, wenn der Index über das Jahr leicht schwankt. In den kalten Wintermonaten nehmen Pferde üblicherweise leicht ab und legen dann im Frühjahr auf der saftigen Wiese wieder etwas zu.

Gesundheitliche Risiken bei Übergewicht

Oft werden die Folgen unterschätzt, die Übergewicht bei Pferden auslösen kann. Durch das zusätzliche Gewicht entstehen Probleme bei den Bewegungsabläufen und der Atmung. Der gesamte allgemeine Gesundheitszustand wird beeinträchtig.

Diese Themen könnten bei Übergewicht relevant werden:

  • Belastung der Atmung und des Kreislaufs
  • Probleme an Hufen, Gelenken und Gliedmaßen
  • Überlastung von Leber und Niere
  • Beeinträchtigung der Regulierung der Körpertemperatur
  • Hufrehe
  • Abgeschlagenheit und Trägheit

So helfen Sie Ihrem Pferd beim Abnehmen

Prüfen Sie zuerst alle möglichen Optionen. Auf diese Weise erkennen Sie den Grund für das Übergewicht Ihres Pferdes. Dann können Sie gezielt auf das Tier eingehen.

Achtung: Einfach nur das Heu runterzusetzen, ist keine Lösung. Das Pferd soll gesund abnehmen und nicht hungern müssen. Es ist wichtig, dass ausreichend kaufähiges Grundfutter den Magen füllt.

Fütterung: das A und O

Wissen Sie genau, wie viel Futter und welches Futter Ihr Pferd bekommt? Gründe für eine Gewichtszunahme aufgrund einer falschen Fütterung können sein:

  • zu viel Heu
  • unnötige Kraftfuttergaben
  • Leckerlis

Die wohl größte Sünde sind die Leckerlis. Obwohl gut gemeint, können Kekse, Rübenschnitzel, Karotten und Apfelstückchen dick machen. Denn sie enthalten viel Zucker. Möchten Sie Ihrem Pferd ein Leckerli geben, eignen sich Gurken oder Zucchini wunderbar. Das mögen Pferde in der Regel genauso. Frisst das Tier zu viel Heu, lässt sich bis zu einem Drittel der Ration durch Stroh ersetzen. Es ist weniger energiereich. Aber mehr sollte es nicht sein, sonst besteht die Gefahr einer Verstopfungskolik. Aber wenn das Tier das Stroheinstreu in der Box kiloweise frisst, sollte es durch Späne ersetzt werden. Ansonsten sind gesundheitliche Risiken nicht auszuschließen.

Bedenken Sie auch die Pferderasse. Diese gibt Hinweise über eine zum Tier passende Fütterung. Freizeitpferden genügt in der Regel energiearmes Raufutter, Mineralfutter und ein Salzleckstein. Wird ein Sportprogramm gestartet und Sie merken, dass Ihrem Pferd die Kraft fehlt, können Sie etwas Kraftfutter hinzufüttern. Am besten eignet sich hier eine kleine Menge Hafer. Es genügt, dieses zwei Stunden vor dem Training zu füttern. An Tagen ohne Arbeit lassen Sie es weg.

Gewichtabnahme beim Pferd mit verschiedenen Methoden

Bewegungsanreize schaffen

Pferde brauchen Bewegung. Daher gehört der Weidegang zu einem gesunden und zufriedenen Pferd dazu. Allerdings kann der Weidegang für ein übergewichtiges Pferd problematisch werden. Gerade im Frühling und in unseren Breitengraden sind die Wiesen frisch und saftig. Die Pferde erhalten durch das Gras viel Energie, das in Fett gespeichert wird.

Eine abgegraste oder gemähte Wiese ist jedoch keine richtige Alternative, da die Tiere hier häufig zu viel Erde oder sogar Giftpflanzen fressen könnten. Die Fläche zu verringern, nimmt dagegen die Anreize, sich zu bewegen. Verteilen Sie auf der Freilauffläche Wasser, Grünfläche, Futterplatz und Raufutterraufe optimal und das Pferd bleibt in ständiger Bewegung.

Es besteht die Möglichkeit, Pferde erst im Mai anzuweiden, nachdem die strukturreichen Obergräser geschnitten sind. Die beste Zeit ist nachmittags, stundenweise. Weitere Bewegungsanreize schaffen Sie außerdem mit einem angepassten Trainingsplan.

Sie können die Koppel aber auch den natürlichen Bedürfnissen von Pferden anpassen. Säen Sie eine Magerweide aus speziellen Saatmischungen. Diese Gräser haben einen hohen Rohfasergehalt und geringen Nährstoffanteil. So bewegen sich die Tiere ganz natürlich für Stunden auf der Weide und grasen.

Allgemeine Bewegung wie Reiten oder Bodenarbeit

Für den Trainingsplan zum Abnehmen ist es sinnvoll, die Pferderasse im Hinterkopf zu behalten. Manche Rassen sind als Arbeitspferde gezüchtet, andere als Rennpferde. Daher sollte das Programm stets individuell sein. Ebenso sollten das Alter und der aktuelle Zustand Berücksichtigung finden, um das Pferd nicht zu überfordern.

Grundsätzlich lässt sich merken: Eine halbe Stunde Training jeden Tag ist nachhaltiger als ein mehrstündiger Ausritt einmal pro Woche.

Ein dicker Haflinger schafft keinen Bergaufgalopp? Ein Shetlandpony kann beim Ausreiten nicht mit größeren Pferden mithalten? Diese Aussagen gehören zum Aberglauben. Natürlich möchte jeder Pferdebesitzer, dass es seinem Tier gut geht. Doch man darf seinem vierbeinigen Freund auch etwas zutrauen. Denn Pferde bewältigen mehr, als man manchmal denkt. Mit einer normalen Kondition können Pferde kurzzeitige erhöhte Anstrengungen sehr gut umsetzen und verbrauchen zusätzlich Energie.

Natürliche Bewegung

Geben Sie den Tieren gemäß der Natur Freigang auf der Weide, unterstützen Sie den Muskelaufbau enorm. Sie können hier grasen und miteinander toben. Die Pferde beanspruchen Muskeln, die beim Training gar nicht im Fokus stehen.

Abwechslungsreiche Geländeritte

Ausritte, vor allem in einem abwechslungsreichen Gelände, tragen ebenfalls zum Muskelaufbau und Krafttraining bei. Bergauf und bergab, über Waldboden, Sandwege, Baumwurzeln und durch Wasserstellen zu reiten, stärkt den Hufmechanismus. Zugleich gewinnen die Pferde an Nervenstärke.

Bodenarbeit

Sie ist optimal zur Gymnastizierung und Auflockerung. Besonders die Rückenmuskulatur profitiert davon. Mit Longiertraining schulen Sie zum Beispiel die Koordination, Geschmeidigkeit und Taktsicherheit des Pferdes.

Ausgewogene Ernährung

Die Futterrationen üben Einfluss auf den Aufbau und Erhalt der Muskeln aus. Daneben sollten Sie auch auf die Haltungsbedingungen, die aktuelle Witterung (Sommer oder Winter), rassespezifische Besonderheiten, den Gesundheitszustand des Pferdes und die Trainingsziele berücksichtigen. Ein individueller Futterplan ist die beste Lösung.

Abnehmtraining mit Equipment von ms Horse®

Wollen Sie Ihrem übergewichtigen Pferd ein wenig Abwechslung beim Training bieten? Fehlt im Winter die Möglichkeit für genug Bewegung? Dann unterstützen Pferde-Trainingsgeräte wie ein Pferdelaufband oder ein Pferde-Vibrationstrainer. Dieses moderne Equipment leistet nicht nur einen Beitrag zum Abnehmen, sondern auch beim gesunden Muskelaufbau.

ms Horse® Laufband

Muskelaufbau mit dem Laufband

Mit einem Laufband von ms Horse® ergänzen Sie das Training. Sie erhalten mehr Flexibilität und Ihr Pferd mehr Abwechslung in der täglichen Arbeit. Es stellt also eine zusätzliche optimierte Bewegungsoption dar.

Diese Vorteile bietet ein Laufband von ms Horse®:

  • Wachstum der Muskulatur wird angeregt und deutlich verbessert
  • Rücken-, Hals- und Beinmuskulatur entwickeln sich positiv
  • Stärkung von Sehnen und Bändern
  • Vorbeugung von Verletzungen
  • Herzfrequenz steigt bei kontrollierter Belastung auf gewünschte Werte
  • Steigungsfunktion an einem Laufband aktiviert die Hinterhand
  • Standardprogramme und programmierbare Steuerung erlauben Warm-up, Intervall- und Konditionstraining sowie Cool-down

Die Trainingsgeräte lassen sich individuell an jedes Pferd anpassen. Sie ermöglichen eine gleichmäßige, kontrollierte Bewegung. Auch in Ihrer Abwesenheit, wie Lehrgang oder Turnier, müssen Sie das Abnehmprogramm nicht unterbrechen.

ms Horse® Vibrationsplatte

Vibration für die Muskeln

Vibrationstrainer bringen eine weitere Trainingsmöglichkeit mit. Es entsteht eine VMS, eine vitomechanische Schwingung, die nahezu 100 % der Muskeln erreicht. Auf sehr schonende Art und Weise fördern Sie den Muskelaufbau und die Kondition des Pferdes. Die Vibration ist Massage und Training in einem.

Vorteile der Whole-Body-Vibration (WBV):

  • Muskeltraining, Muskelaufbau, Muskellockerung
  • Erhalt und Steigerung der Kondition
  • Erhöhung der Blutzirkulation durch Stimulation
  • Regeneration und Wellness
  • Schonung der Gelenke und Sehnen
  • Schrittverlängerung kann beobachtet werden
  • Gang wird schwungvoller

Möchten Sie mehr zum Thema Abnehmen bei Pferden mit dem Laufband und Vibrationstraining erfahren? Kontaktieren Sie uns und wir beraten Sie ausführlich über Einsatzmöglichkeiten für Ihren Bedarf.

FAQ – Fragen zum Thema Abnehmen bei Pferden

Ein Pferd kann aus unterschiedlichen Gründen zunehmen. In der heutigen Haltung bewegen sich die Tiere weniger als in freier Wildbahn. Kommt eine nicht bedarfsgerechte Fütterung hinzu, setzen die Tiere schnell Fettreserven an. Prüfen Sie also, welche Gründe für die Gewichtszunahme vorliegen, bevor Sie mit einem Abnehmprogramm beginnen.

Wussten Sie, dass laut Experten ungefähr die Hälfte der Hauspferde in Europa zu dick sind? Viele bezeichnen ein bisschen Speck auf den Rippen als „süß“. Doch dauerhaftes Übergewicht kann bei Pferden – wie bei allen anderen Tieren und beim Menschen – Erkrankungen und Verhaltensprobleme auslösen.


Wichtig ist: Zeit lassen und genug Pausen machen. Der Trainingsplan ist nichts Starres. Achten Sie darauf, wie es dem Tier geht. Merken Sie, dass es erschöpft ist, machen Sie eine Pause oder beenden das Training.

An diesen Merkmalen können Sie erkennen, ob Ihr Pferd zu dick ist und abnehmen sollte: runde und weiche Form, ausgeprägter Kamm am Hals, die Rippen sind nicht mehr sichtbar, Fettauflagerungen am Rücken. Außerdem bieten eine Pferdewaage und der Body-Condition-Score genaueren Aufschluss über das aktuelle Gewicht Ihres Pferdes.