Konditionstraining

Pferd im Galopp

Kondition und Training – eine Definition

Allgemein bedeutet Kondition „Zustand“. Jedoch umfasst der Begriff im Pferdesport mehr, nämlich den Anpassungszustand des Pferdes an die Anforderungen. Kann es alles leisten, was Sie von ihm verlangen?

Darum lässt sich Kondition mit Fitness gleichsetzen. Darin inbegriffen sind die Systeme von Herz-Kreislauf und Stoffwechsel, der Bewegungsapparat, die Koordination sowie die Psyche. Wenn man im Volksmund von Kondition spricht, verbindet man damit meist nur die Ausdauer. Genauer betrachtet handelt es sich bei der sportlichen Kondition immer um einen momentanen Zustand von Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit.

Als Konditionstraining bezeichnen wir daher alle Trainingsinhalte, die zum Ziel haben, die konditionelle Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu verbessern.

Frau macht Traning mit Isländer Pferd

Darum ist Kondition für Pferde wichtig

Kondition ist nicht nur für Sportpferde relevant. Auch, wer zwei Mal in der Woche ausreitet, sollte sich mit dem Thema beschäftigen. Denn eine gute Kondition beeinflusst die Gesundheit des Pferdes. Noch wichtiger wird sie, wenn es Leistung erbringen soll. Auf diese Weise können Sie Verletzungen und Überforderung vorbeugen.

Das Ziel: eine Grundkondition aufbauen. Auf diese Weise entwickeln Sie als Reiter die körperlichen Grundlagen und den Stoffwechsel des Pferdes, um ein Verletzungsrisiko bei Belastungen zu minimieren.

Sie können das Konditionstraining eines Pferdes mit dem eines Menschen vergleichen. Ohne aufgebaute Kondition wird das Tier mit Reiter bereits nach ein paar Runden Trab und Galopp Anstrengung signalisieren. 

Grundkondition

Physiologische und psychische Aspekte

Die verschiedenen Bereiche

Kommen nun noch gymnastizierende Dressur- oder Springübungen hinzu, sind eventuell Überanstrengung und eine Verletzung des Bewegungsapparates nicht mehr fern. Daher ist eine gute Grundkondition sowohl für das Pferd als auch für den Reiter die Grundlage für die Zusammenarbeit. 

Sie bringt dem Pferd Vorteile – es hat mehr Energie und Ausdauer und ist entspannt. Die Übungen wirken mühelos und beide haben Freude an der gemeinsamen Arbeit. Außerdem tun Sie auch der Psyche Ihres Tieres etwas Gutes: Sie geben ihm Mut und Selbstbewusstsein. 

Das Pferd weiß, dass es die Aufgaben bewältigen kann, und das macht Freude.

Die Erlangung einer Grundkondition sollte daher das erste Ziel sein und immer im Blick behalten werden. Denn es handelt sich um ein Langzeitprojekt. Ein Pferd „schnell für das nächste Turnier fit zu machen“, ist gesundheitsgefährdend und der Erfolg bleibt meist aus.

Physiologische und psychische Aspekte der Kondition von Pferden. Die Kondition eines Pferdes ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen Muskeln und Fett. Auch die allgemeine Aufgewecktheit, die Ausdauer und das übliche Verhalten des Tieres spielen eine Rolle. Die richtige Ernährung und ein angepasstes Konditionstraining gelten als Grundlage für den Aufbau der gewünschten Kondition. Denn: Ein Pferd ist nicht von Natur aus stark, muskulös und ausdauernd. Das muss es sich erarbeiten.

Steht ein Pferd monatelang auf der Weide, genießt es zwar ein entspanntes Dasein, hat aber nicht die Kondition, um direkt an einem mehrstündigen Wanderritt teilnehmen zu können. Dasselbe gilt für ein Sportpferd, dass nach einer längeren Pause nicht sofort wieder auf schwerem Turnierniveau einsteigen kann.

Zuerst sollte die Kondition aufgebaut werden, dann kommt die Leistungssteigerung hinzu. Fehlt Ersteres, schaden Sie dem Pferd, da es zu einer Übersäuerung der Muskulatur kommt. Zudem droht Überforderung und das Pferd könnte sich sperren.

Jedes Training muss unbedingt an das Pferd angepasst werden. Dazu gehört auch eine bedarfsgerechte Fütterung, die für die nötige Energie sorgt. 

Achten Sie immer auf die natürlichen Grenzen des Tieres. 

Eine Grundkondition ist für jedes Pferd relevant: Die verschiedenen Reitsportdisziplinen (Dressur, Springen, Vielseitigkeit) und auch Westernpferde und Gangpferde wie Islandpferde benötigen ein Trainingsprogramm, das die Schwerpunkte der späteren Verwendung berücksichtigt und fördert.

Und: Kondition ist nicht unendlich. Jedes Pferd hat natürliche Grenzen und auch mal einen „schlechten Tag“. Berücksichtigen Sie außerdem Krankheiten und das Alter des Tieres.

Krafttraining

FAQ zu Konditionstraining mit Pferden

Ausdauer

Für den Muskelaufbau und Kraftentwicklung können Übungen sinnvoll sein, bei denen die Pferde die Hanken stärker biegen müssen, um das Gleichgewicht zu halten. Klettern am Hang, viel Übergänge reiten, Cavalettis im Training und die Arbeit auf dem Laufband mit Steigungsfunktion unterstützen die Stärkung der Muskulatur und bauen Kraft auf.

Infobox: Hanken ist in der Reitersprache der Begriff für die großen Gelenke der Hinterhand: Hüft-, Knie- und Sprunggelenk.

Schnelligkeit

Die Voraussetzung für Schnelligkeit ist ein gesundes Pferd, das auf einem natürlichen Boden galoppieren kann. Waldwege ohne Wurzeln oder ein guter ebener Grasboden (z. B. auf der Rennbahn) sind ein ideales Geläuf, um das Tier längere Zeit im Galopp zu reiten. Durch das Zurücknehmen und wieder Zulegen wird das Pferd animiert, stärker anzuziehen und schneller zu werden.

Wie schnell verlieren Pferde ihre Kondition?

Da die Kondition bei Pferden wie beim Menschen aufgebaut werden muss, fällt sie besonders bei einer längeren Trainingspause wieder ab. Gründe für lange Pausen können sein: der Winter und damit weniger Möglichkeiten für das Training, das Ende der Turniersaison, eine Verletzung oder Erkrankung.

Wie lange braucht ein Pferd, um Kondition aufzubauen?

Grundsätzlich gilt: Jedes Pferd braucht eine entsprechende Grundkondition, ob Freizeit- oder Sportpferd. Diese zu entwickeln, erfordert Geduld und ein an das Pferd angepasstes Training. Verstehen Sie Konditionstraining als Langzeitprojekt.

Auch hier hilft die Trainingseinheit auf dem Laufband – denn die Dauer geht vor der Intensität. Für das Ausdauertraining in allen drei Grundgangarten gilt ein gesundes Maß an Belastung. Steigern Sie diese langsam. Langes Galoppieren alleine hilft nicht. Wichtig ist auch, die PAT-Werte (Puls, Atmung, Temperatur) im Auge zu behalten:

  • Die normalen Puls-Werte eines Pferdes liegen zwischen 28 und 40 Pulsschläge pro Minute.
  • Die Zahl der Atemzüge beträgt 8 bis 16 Atemzügen pro Minute.
  • Die Körpertemperatur liegt bei Pferden zwischen 37,5 und 38,2 °C. Bei Fohlen und Pferden, die direkt aus dem Training heraus gemessen werden, ist sie etwas höher: bei ca. 38,5 °C.

Bei Intervall-Belastung gehen die Pulswerte und die Atemfrequenz nach oben. Während der Schrittphasen senken sich die Werte wieder.

Koordination

Die Bewegung der Pferde am Hang, auf verschiedenen Böden oder auch auf dem Laufband und der VMS-Station fördern die Koordination der Pferde und verbessern die Trittsicherheit. Hierdurch senken Sie auch die Verletzungsgefahr deutlich.

Beweglichkeit

Das A und O ist ein gute dressurmäßige Arbeit des Pferdes, verbunden mit einem angemessenen Bewegungsmanagement. Die Auszeitphase auf dem Paddock, richtiges Longieren, Freilaufen und die Reiteinheit sind in Verbindung mit dem Einsatz von Trainingsgeräten der optimale Fall. Zugleich bleibt Ihr Pferd bei einem abwechslungsreichen Training mit regelmäßigen Pausen motiviert und aufmerksam.

Konditionstraining mit Equipment von ms Horse®

Besitzen Sie ein Gestüt oder ein Pferd, gehört das Konditionstraining zum Alltag. Pferde sind Lauftiere und wir unterstützen Sie bei der artgerechten Pferdehaltung. Moderne Trainingsgeräte wie ein Pferdelaufband oder ein Vibrationstrainer ermöglichen den Aufbau und Erhalt einer sportlichen Kondition. Zugleich sorgen Sie mit einem abwechslungsreichen und flexiblen Training für einen nachhaltigen und gesunden Muskelaufbau.

Diese Vorteile bietet ein Laufband von ms Horse®:

  • Wachstum der Muskulatur wird angeregt und deutlich verbessert
  • Rücken-, Hals- und Beinmuskulatur entwickeln sich positiv
  • Stärkung von Sehnen und Bändern
  • Vorbeugung von Verletzungen
  • Herzfrequenz steigt bei kontrollierter Belastung auf gewünschte Werte
  • Steigungsfunktion an einem Laufband aktiviert die Hinterhand
  • Standardprogramme und programmierbare Steuerung erlauben Warm-up, Intervall- und Konditionstraining sowie Cool-down

Diese Vorteile bietet ein Vibrationstrainer von ms Horse®:

  • Muskeltraining, Muskelaufbau, Muskellockerung
  • Erhalt und Steigerung der Kondition
  • Regeneration und Wellness
  • Schonung der Gelenke und Sehnen
  • Erhöhung der Blutzirkulation durch Stimulation
  • Schrittverlängerung kann beobachtet werden
  • Gang wird schwungvoller

Das Equipment lässt sich individuell an jedes Trainingspferd anpassen. Sie stellen eine gleichmäßige, kontrollierte Bewegung sicher. Auch in Ihrer Abwesenheit – Turnier oder Lehrgang – lassen sich die Aktivität und Kondition Ihres Pferdes erhalten.

Möchten Sie mehr zum Thema Konditionstraining für Pferde mit dem Laufband und Vibrationstraining erfahren? Kontaktieren Sie uns und wir beraten Sie ausführlich über Einsatzmöglichkeiten für Ihren Bedarf.

Wie viel Bewegung braucht ein Pferd am Tag?

Die wilden Vorfahren unserer domestizierten Pferde sind Steppentiere. Sie sind also nahezu ständig in Bewegung. Auch unsere Pferde haben noch viel von ihren Vorfahren. Sie brauchen ausreichend Auslauf, denn mangelnde Bewegung macht die Tiere auf Dauer krank. Ein gesundes Pferd benötigt daher täglich mehrere Stunden Bewegung. Die kontrollierte Bewegung (Arbeit, Training) sollte dabei immer mit freier Bewegung (Auslauf, Weide) kombiniert werden.